Die Geschichte von wimu

Herbst 2014

In der Erstaufnahmeeinrichtung „Mutterhaus der Erlöserschwestern“ wird eine wöchentliche „MittagsMusik“ eingerichtet. Bald folgen weitere regelmäßige musikpädagogische Angebote und Konzerte. 

Das Theater am Neunerplatz übernimmt die Trägerschaft für „WiMu“.

Sommer 2015

Junge Sprachanfängerinnen der Mönchbergschule erhalten geförderten Instrumentalunterricht.

Im Theater am Neunerplatz finden „Teestuben“, „Miniklinkenpartys“ und zahlreiche andere Begegnungen statt.

Herbst 2015

An der Mönchbergschule bietet WiMu verschiedene Musik-AGs, wie z. B. Band, Gitarre, Euphonium oder Percussion an. Die Zusammenarbeit mit der Mönchbergschule ist seitdem ein fester Bestandteil der Arbeit von WiMu. 

In der Gemeinschaftsunterkunft an der Veitshöchheimer Straße wird ein Chor eingerichtet.

Schüler*innen der Mönchbergschule fahren mit WiMu-Musikpädagoginnen zu einer Arbeitsphase in die bayerische Musikakademie Hammelburg. dank MAINPOP und dem Bezirk Unterfranken kann WiMu Fahrten dieser Art seit 2015 jedes Jahr schwellenarm und nahezu kostenfrei anbieten.

November 2015

WiMu erhält bei der Verleihung des PICK UP 2015 in München den Sonderpreis „Rockmusik in Schule und Gesellschaft“

Winter 2015/2016

WiMu organisiert musikpädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche, die in der Notunterkunft „Turnhalle am Hubland“ wohnen.

Sommer 2016

WiMu bietet Lehrgänge in „Elementare Musikpädagogik in Erstaufnahme Einrichtungen“ für interessierte Musiker an. Diese Lehrgänge werden in den folgenden Jahren wiederholt.

Herbst 2016

WiMu erhält den Felix-Freudenberger-Förderpreis der SPD Unterfranken und die Kulturmedaille der Stadt Würzburg.

In Kooperation mit der Diakonie und der Stadt Würzburg bietet WiMu die „Klangzwerge“ an. Ein schwellenarmes Angebot des Eltern-Kind-Musizierens im Familienstützpunkt Heidingsfeld an.

Frühjahr 2017

WiMu beginnt seine Arbeit in der Aufnahmeeinrichtung in Schweinfurt mit musikpädagogischen Angeboten. 

WiMu übernimmt den Förderunterricht Musik in einer Willkommensklasse der Grundschule Estenfeld

SOmmer 2017

Unterstützt durch das Theater am Neunerplatz kann WiMu endlich eigene Räume beziehen. Ein Unterrichtsraum in der Frankfurterstraße wird in Eigenarbeit hergerichtet und mit Instrumenten ausgestattet.

HERBST 2017

WiMu wird mit dem ersten Platz des „Integrationspreises der Regierung von Unterfranken“ ausgezeichnet.

 

Frühjar 2018

Angelehnt an den „Klangzwergen“ startet die „Rasselbande“ im Kinderzentrum SPIELI. Nun als Kooperation mit der Stadt Würzburg und dem SkF

Sommer 2018

Die Vereinsgründung wird vorbereitet

HERBST 2018

Leider wird dem Theater am Neunerplatz der Mietvertrag der Immobilie gekündigt, in der sich die WiMu-Räume befinden.

Vereinsgründung Anfang Oktober

Eine Kooperation mit der Mittelschule Zellerau beginnt als Bandcoaching der Schulband. Zu Beginn steht die gemeinsame Fahrt von Schülern der Zellerauer Mittelschule und der Mönchbergschule in die Musikakademie Hammelburg. Dies wird ermöglicht durch den Gewinn zusätzlicher Unterstützerinnen; neben MainPop und dem Bezirk untertstützt nun das Sozialreferat der Stadt Würzburg, die Musikakademie Hammelburg Projekt GmbH und der Verband für Popkultur Bayern

 

HERBST 2018

Die fieberhafte Suche nach neuen Räumlichkeiten endet durch ein Angebot der Kongregation der Schwestern des Erlösers. Die Erlöserschwestern überlassen WiMu probehalber und zunächst auf Zeit ein Haus voller Möglichkeiten. In Eigenleistung und mit viel Unterstützung aus dem schnell wachsenden Verein wird nach und nach bedarfsgerecht renoviert.

Winter  2019 

Die Gemeinnützigkeit wird anerkannt. Willkommen mit Musik wird zu WiMu e.V.

Der Vorstand von WiMu e.V. wird gewählt.

Herbst  2019 

Der befristete Mietvertrag wird verlängert, weitere Räume im Haus stehen nun zur Verfügung.

Eine Kooperation mit der Grundschule Dürrbachgrund läuft an.

DER KLANGTRANSPORT

Der Klangtransport, ein Transporter vollbeladen mit Musikinstrumenten und Musikern, wird Ende August nach Filippiada in Griechenland fahren. Dort leben Geflüchtete in einem größeren Zeltdorf, das vom griechischen Militär „betreut“ wird. Wir machen uns auf den Weg, um mit den kleinen und großen Menschen dort zu musizieren, Konzerte für die Bewohnenden zu geben und durch Workshops für Freiwillige vor Ort die transportierten Instrumente auch in Zukunft nachhaltig nutzbar zu machen.

Wir starteten unsere Reise am 29. August 2016 mit einem Opel Zafira der mobilen Flüchtlingshilfe Würzburg. Drei Menschen und ca. 300 Instrumente fanden in dem Auto Platz und nach zwei Tagen und ca. 2000 Kilometer Land- und Wasserweg erreichten wir Filippiada im Westen Griechenlands.

Dort fanden wir uns in einem ehemaligen Militärgelände wieder – ein trister, grauer, staubiger Ort mit Zäunen, Containern, Zelten, mobilen Toiletten, Müll, einigen wenigen Gebäuden, umgeben von hohen Bergen und Bäumen. Wir erreichten das Camp am Mittag. Es war sehr heiß und nur wenige Menschen waren zu sehen. Als die Mittagszeit vorüber war empfingen uns viele Menschen sehr freundlich, halfen uns beim Ausladen der mitgebrachten Instrumente. Bei einigen Camp-BewohnerInnen war die Freude endlich über Musikinstrumente zu verfügen überwältigend – auch unter den Geflüchteten sind MusikerInnen, die nicht nur Ihre Heimat und liebe Menschen verloren haben, sondern ebenso ihr musikalisches Leben zurücklassen mussten.

Wir bitten um Verständnis, daß wir hier nur sehr wenige Fotos einbinden können. Einerseits ist es verboten, im Camp Foto- und Filmaufnahmen zu machen, andererseits wollten wir auch nicht wie „Fotosafaritouristen“ auftreten und waren schließlich auch aus anderen Gründen vor Ort.

Die ersten zwei Tage verbrachten wir mit Gesprächen. Wir konnten Kontakt zu den Camp-BewohnerInnen, anderen internationalen Organisationen und zu griechischen Verantwortlichen von Militär, Ministerium und Polizei knüpfen. Wir komponierten und dichteten Lieder um, gestalteten sie mehrsprachig, suchten nach potenziellen Orten für unsere musikpädagogischen Angebote und konzipierten erste Musikstunden.

Nachdem wir uns beim Ministerium vorgestellt, unsere Ideen präsentiert und ein wohlwollendes „Okay“ hatten, ging es los.

Viele vorher gemachten Pläne mussten über den Haufen geschmissen werden, da uns die Gegebenheiten jeden Tag vor neue Herausforderungen stellten. Von dem Anspruch, einen geschlossenen Raum für diese Angebote zu haben, machten wir uns beispielsweise schnell frei.

 

Wir machten Erfahrungen, die wir in Deutschland so noch nie machten. Anfangs fühlten sie sich an, als würden sie uns in die Knie zwingen. Am nächsten Tag waren sie fast vergessen und konnten mit intensiven, neuen und schönen Erlebnissen überschrieben werden.

Wir musizierten mit unterschiedlichsten Instrumenten, an unterschiedlichsten Orten, mit Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und jeden Alters. Wir musizierten im riesigen Küchenzelt, im liebevoll improvisierten Baracken-Kindergarten, im „Female Friendly Space“, im Teezelt der Mobilen Flüchtlingshilfe Würzburg und an verschiedenen Orten im Freien. Es gab Kinderstunden im Sinne der Musikalischen Früherziehung. Wir boten Eltern-Kind-Stunden an. Es fanden Mädchen-/Frauen-Musikstunden statt. Wir bauten zusammen Instrumente und malten zu Musik. Bei ganz offen gestalteten Musizierangeboten kamen hauptsächlich Männer, die zusammen trommelten, tanzten, sangen und Saz spielten. Außerdem fand Gruppen-Gitarrenunterricht statt.

In unseren Pausen beschäftigten wir uns mit den Kindern, redeten mit Ihnen und entdeckten zusammen die von uns mitgebrachten Jonglage-Sets. Die Kinder übten fleißig, sodass sie sich innerhalb weniger Tage viele Tricks selbstständig beibrachten und ihr Wissen an andere Kinder weitergaben.

Diese vielseitigen musikalischen Angebote konnten in dieser Qualität nur durch die großzügige Unterstützung verschiedener Privatpersonen, Organisationen und Firmen stattfinden. Wir und auch die vielen musikalischen Menschen, die leider nicht mehr in ihrem Land leben können, sowie alle nachfolgenden Organisationen, die diese Instrumente nutzen werden, sind Ihnen sehr dankbar für Ihre Großzügigkeit.

Nachdem wir zwei Tage länger als geplant im Camp blieben, mussten wir uns von den großartigen Menschen verabschieden. Uns war es erlaubt zu gehen …

Seitdem wir das Camp verlassen haben erreichen uns Fotos und Videos, auf denen singende, musizierende und tanzende Kinder und Erwachsene zu sehen sind. Außerdem haben wir einen „Instrumenten-Verleih“ etabliert und erfahren, dass die Instrumente jeden Tag ausgeliehen werden. Auch darüber erreichen uns solche und ähnliche Nachrichten: „Die Kinder lieben die Musikinstrumente so sehr, dass wir uns dazu entschieden haben, feste Zeiten für den Verleih der Instrumente einzuführen, um unsere direkten Zeltnachbarn ein wenig zu schonen.“ (Quelle: Facebook – Mobile Flüchtlingshilfe)

Auch die Melodien der Lieder schwirren weiterhin durch das Camp und einige Camp-BewohnerInnen lernen fleißig Gitarre, Saz oder Keyboard.

Das Team des Klangtransports dankt den uns unterstützenden Firmen: